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Baltischer Bernstein, „Gold des Nordens“

Im Herbst oder Frühjahr, wenn das salzige Meerwasser seine größte Dichte hat und der Meerboden von Stürmen aufgewühlt wird, schwebt Bernstein an der Meeresoberfläche. Zusammen mit Tang, und kleinen Holzstücken wird er an den Strand gespült und bleibt dort im Spülsaum liegen. Als Strandfund ist Bernstein unscheinbar, geschliffen und poliert ist er wunderschön und öffnet den Blick in die Vergangenheit. Er ist weder Mineral noch Gestein und trotzdem zählt man ihn zu den Schmucksteinen. Als Gold des Nordens und als Tränen der Heliaden fand Bernstein Einzug in Mythologie und Literatur.

Etymologie

Der Name Bernstein leitet sich von mittelniederdeutsch börnen / brennen bzw. börnesteen / Brennstein ab und beschreibt damit seine Eigenschaft zu brennen.

Das griechische Wort für Bernstein ist élektron. Es bedeutet einerseits „Hellgold“, andererseits „Bernstein“ und bezeichnet die unsichtbare elektrostatische Kraft des Bernsteins. Später wurde dieses Wort Namensgeber des Elementarteilchens Elektron.

Die Römer vermuteten, dass es sich bei Bernstein um Baumsaft handele und bezeichneten ihn neben dem griechischen Fremdwort elektrum mit sucinum, wohl zu sucus / dicke Flüssigkeit, Saft. Der Begriff Succinit für Baltischen Bernstein resultiert noch heute daraus.

In der Antike wurde Bernstein auch Lyncirium / Luchsstein genannt, da man annahm, er wäre aus dem Harn des Luchses entstanden. Auf ein ähnliches Missverständnis ist das englische „Amber“ und das französische „Ambre“ zurück zu führen. Ambra ist eine wohlriechende, wachsartige Substanz aus dem Darm von Pottwalen, die zur Parfümherstellung verwendet und gelegentlich wie Bernstein an den Strand gespült wird.

Die germanische Bezeichnung für Bernstein lautete nach Tacitus glaes oder glaesum, woraus sich das heutige Wort Glas ableitet.

Welche Bernstein Arten gibt es?


Als Rohbernstein bezeichnet man Bernstein, der noch seine Verwitterungskruste trägt und nicht geschliffen, poliert oder auf eine andere Weise verändert wurde.

Naturbernstein ist ein geschliffener und polierter Bernstein, dessen Struktur und Farbe nicht künstlich manipuliert wurden.

Pressbernstein wird im Handel als „Echtbernstein“, „Echter Bernstein“ oder „Ambroid“ angeboten. Dieses führt zu Missverständnissen, denn es ist kein natürlich gefundenes Produkt, sondern aus Verarbeitungsresten und kleinen Stücken Naturbernstein entstanden.

Kopale sind fossile Harze unterschiedlicher botanischer Herkunft, die höchstens einige zehntausend Jahre alt sind. Sie sind blasser und weicher als Bernstein.

Rohbernstein, Flussformen und Typen

Ein Baum wird verletzt. Harz dringt aus der Wunde um diese abzudichten, fließt am Baumstamm hinunter, trocknet und härtet aus. Es entstehen verschiedene Varianten und Flussformen des Bernsteins, deren Aussehen vom Entstehungsort und vom Grad der Flüssigkeit des Harzes abhängen.

  1. Schlauben: das Harz trat schubweise aus der Wunde und floss in Schichten übereinander. Jeder neue Harzfluss überdeckte die vorhergehende Harzablagerung. Damit entspricht jede Schicht im Bernstein einem Harzfluss. Schlauben enthalten vielfach Einschlüsse.
  2. Zapfen sind Harztropfen oder blasenartige Anschwellungen, die beim ersten intensiven Harzfluss aus der Verwundung austraten und an ihrem eigenen Tropffaden erstarrten. Erneute Harzflüsse können zu dickeren Stalaktiten führen. Sie enthalten oft Einschlüsse.
  3. Tropfen fielen ab bevor sie sich zu Zapfen in die Länge ziehen konnten.
  4. Knochenbernstein enthält mikroskopisch kleine Bläschen, die für eine milchig weiße bis elfenbeinfarbene Trübung sorgen. Sie sind opak und haben selten einen bläulichen Schimmer.
  5. Bastard werden alle getrübten, opaken gelblichen Bernsteine genannt.
  6. Flomen sind eigentlich klare Bernsteine, die von mittelgroßen Bläschen getrübt sind.
  7. Schiere Bernsteine sind völlig klar und sehr selten. Verantwortlich hierfür ist die Sonne. Sie erwärmt das Harz noch bevor es trocknet, Bläschen entweichen und das Harz wird klarer.
  8. Brack oder Schlack: Im Bernstein enthaltene Pflanzensubstanzen, Erde, Moose etc., überwiegen im Vergleich zur Bernsteinsubstanz, die als Bindemittel dient. Sie haben eine grünliche bis schwarze Färbung.

Eigenschaften, Echtheitstests

Bernstein gibt es in ungefähr zweihundertvierzig Farbabstufungen. Die meisten sind gelb und opak. Es gibt aber auch roten, weißen, grünen, blauen und schwarzen Bernstein. Die Übergänge zwischen den einzelnen Färbungen sind fließend und jeder Bernstein ist ein Unikat. Grüner und schwarzer Bernstein enthalten Pflanzeneinschlüsse und Erde. Die Entstehung der blauen Farbe ist nicht endgültig geklärt. Es wird angenommen, dass die Lichtbrechung eine Rolle spielt. Fest steht, der blaue Bernstein ist der Seltenste.

Bernstein besteht zu 67 – 81% aus Kohlenstoff, der Rest setzt sich aus unterschiedlichen Mengen Wasserstoff, Sauerstoff und Schwefel zusammen. 70 organischen Verbindungen und die Bernsteinsäure konnten in ihm nachgewiesen werden. Wurden mineralische Bestandteile eingelagert, können auch noch andere Elemente vorkommen.

Salzwasserprobe/Echtheitstest

Bernstein ist weich und hat eine Mohshärte von 2–2,5. Seine Dichte, ca. 1,07 g/cm³, ist nur wenig dichter als Wasser, deshalb schwebt er in salzhaltigem Wasser und schwimmt in einer gesättigten Kochsalzlösung.

Brennprobe/Echtheitstest

Bernstein hat keinen richtigen Schmelzpunkt. Bei 170–200 °C wird er formbar. Er schmilzt oberhalb von 300 °C und zersetzt sich dabei. Bernstein ist leicht zu entzünden und verbrennt mit einer hellen Flamme, die stark rußt. Dabei duftet er aromatisch nach Harz, weil flüchtige Bestandteile, z.B. ätherische Öle, verbrennen.

Echtheitsprobe durch elektrostatisches Aufladen

Naturbernstein hat einen sehr hohen elektrischen Widerstand und eine sehr niedrige Dielektrizitätskonstante von 2,9. Durch Reiben an Textilien oder Wolle kann er elektrostatisch aufgeladen werden. Der aufgeladene Bernstein zieht kleine Papierschnipsel, Stofffasern oder Wollfussel an.

Der Bernsteinwald, Entstehung

Europa vor 40 - 50 Millionen Jahren: Die Erde erlebte eine ihrer heißesten Phasen. In Mitteleuropa herrschte tropisches Klima. Von Skandinavien über die noch nicht existierende Ostsee hinweg bis nach Russland erstreckte sich ein riesiger Urwald, der den heutigen Regenwäldern ähnelte. Hier wuchsen vor allem Nadelbäume, Kiefern, Zedern, Fichten, aber auch Zypressen, Gingkos und Eichen. Anders als bei heutigen Koniferen war das Harz eozäner Nadelbäume sehr dünnflüssig. Vor allem die im Bernsteinwald häufig vorkommende „Bernsteinkiefer“, Pinites succinifera, sondert Unmengen von Harz ab. Klimaveränderungen und geographische Verhältnisse sorgten dafür, dass sich Sümpfe im Bernsteinwald ausbreiteten. Der ansteigende Meeresspiegel lockerte mit seinen Wellen und Strömungen den überfluteten Waldboden auf. Das alternde Harz wurde aus dem Boden gespült und an unterschiedlichen neuen Stellen abgelagert. Toniges Substrat, Sand und Gestein bedeckten das Harz. Unter hohem Druck und Luftabschluss entstand Braunkohle und aus Harz wurde Bernstein. Es bildete sich die Blaue Erde, eine gräuliche Sedimentschicht, die das größte Vorkommen Baltischen Bernsteins aufweist.

Der Baltische Bernstein ist der bedeutendste und am besten erforschte Bernstein. Keine andere Bernsteinart wird in dieser Qualität, Vielfältigkeit und Menge gefunden. Er eignet sich besonders gut für die Schmuckherstellung.

Bernstein Fundorte

Weltweit wird Bernstein gefunden. Man unterscheidet nach Ursprungsort, Alter und Harz produzierender Pflanze verschiedene Arten von Bernstein. Verbreitungs- und Fundgebiete stehen auch in engem Zusammenhang mit eiszeitlichen Um- und Ablagerungsprozessen. Diese sorgten mit ihren Gletschern für den Transport von Gesteins-, Sand- und Schuttmassen und damit auch von Bernstein. Die bekannteste Fundregion Baltischen Bernsteins ist der gesamte Ostseeraum, insbesondere das Samland und das Frische und Kurische Haff. Die größte Lagerstätte befindet sich in der Blauen Erde von Jantarny (Palmnicken) an der Bernsteinküste bei Kaliningrad (Königsberg). An manchen Stellen kann dort ein Kubikmeter zwei bis drei Kilogramm Bernstein enthalten. Davon ist jedoch nur ein Bruchteil für die Schmuckfertigung geeignet. Die meisten Fundstücke sind zu klein. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und im zwischenzeitlich gefluteten Tagebau Goitzsche bei Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) wurde Bernstein gefunden. Heute ist Polen ein wichtiger Bernsteinlieferant, seine Vorräte werden auf 12.000 t geschätzt. Der polnische Bernstein stammt hauptsächlich aus Mozdzanowo, von der Halbinsel Hela und der Lubliner Hochebene.

Das bekannteste größte Fundstück ist der 9,75 kg schwere Bernstein, der 1860 in Pommern gefunden und im Berliner Naturkundemuseum ausgestellt ist.

Bernsteineinschlüsse, Inklusen

Die hellgelbe Farbe, der Glanz und intensive Duft des Harzes ziehen vor allem geflügelte Insekten magisch an. Auf der Futtersuche, der Paarung oder Jagd lassen sie sich auf dem goldgelben Baumsaft nieder und bleiben kleben. Von oben fließt neues Harz nach und begräbt das Insekt unter sich. Am Baumstamm hinuntergeflossen bedeckt das Harz die an ihm lebende Fauna, zu der Wanzen, Borkenkäfer, Läuse sowie Spinnen und Asseln gehören.

Die Fossilisation setzte sofort nach dem Tode ein. Während das Harz das Insekt luftdicht umschloss und langsam erhärtete, zerfielen die Weichteile des Organismus. Nur die äußere Hülle blieb erhalten. Gase und Flüssigkeiten werden aus dem Körper verdrängt, deshalb ist die Umgebung der Inklusen häufig milchig-trübe. Durch Sonnenlicht und Wärme wird das Harz auf natürliche Weise geklärt.

Inklusenfunde sind sehr selten, obwohl zu Zeiten der Entstehung des Bernsteins eine große Artenvielfalt existierte. 70 % aller Einschlüsse sind Landbewohner und 25% Wasserlebewesen. Vor allem Kleintiere oder Teile von ihnen sind in Bernstein eingeschlossen. Es wurden Gliederfüßer und Insekten unter anderem Fliegen, Mücken, Libellen, Termiten, Zikaden, Flöhe, Krebstiere und Spinnen gefunden. Raritäten sind Schnecken, Vogelfedern, Haare von Säugetieren und Eidechsen.

Pflanzliche Inklusen wie Pilze, Moose und Flechten, aber auch Pflanzenteile von Lärchen, Fichten, Tannen, Palmen, Zypressen, Eiben und Eichen werden seltener gefunden. Von tausend Inklusen ist nur eine pflanzlicher Herkunft. Die Ursache für dieses Ungleichgewicht könnte die geringe Widerstandsfähigkeit des Pflanzenmaterials sein. Außerdem blieben Samen, Pollen oder Blätter weniger häufig am Harz kleben, während Insekten das Harz gezielt aufsuchten. Des Weiteren lag der Bernsteinwald im Sumpf und das Harz tropfte nicht auf trockenen Waldboden sondern ins Wasser.

Manchmal werden auch Einschlüsse von Wassertropfen oder Luftblasen im Bernstein entdeckt.

Inklusen sind für die Paläontologie von großem Interesse, da es sich um Fossilien handelt die im Bernstein über Jahrmillionen konserviert wurden. Sie enthalten wichtige Informationen über das Leben im Bernsteinwald, die geographische Situation, die Landschaft und das zu jener Zeit herrschende Klima.

Geschichtliche Bedeutung, Bernstein als Schmuckstein

Bernstein hat Menschen schon immer fasziniert. Er galt in allen bedeutenden Dynastien und zu allen Zeiten als Zeichen von Luxus und Macht. Daher wird er schon seit der Ur- und Frühgeschichte zu Schmuck und Kunstgegenständen verarbeitet. Man schrieb ihm schon damals legendäre Wirkungen zu.

Einige in Ägypten gefundene Objekte sind über 6.000 Jahre alt. Schon in der Steinzeit wurde Bernstein zu Anhängern, Amuletten und Ketten verarbeitet. In der Bronzezeit war er beliebte Grabbeigabe und eines der begehrtesten und wichtigsten Handelsgüter. Die Wikinger verwendeten Bernstein zur Herstellung von Alltagsdingen wie Spielwürfeln, Spindeln und Amuletten. Sie nahmen Bernstein sogar zum Heizen und als Räucherwerk. Die Griechen schätzten den Bernstein als Edelstein, den sie als Tauschmittel für Luxusgüter aller Art nutzten. Wirklich bekannt wurde das Gold des Nordens erst durch die Römer. Für sie war der Besitz von Bernstein kostbarer als der eines Sklavens und galt als Luxusgut. Man trank aus Bernsteingefäßen und Bernstein zierte alles, was von Wert war. Die Römer bauten auch die Handelsstraßen nach Europa zu wahren Bernsteinstraßen aus. Bis nach Marseille, an die Adria und den Bosporus und sogar nach Ägypten gelangte der Baltische Bernstein.

Im 16. und 17. Jahrhundert nutzten die preußischen Herrscher Bernstein für Repräsentationszwecke und ließen verschiedene Zier- und Gebrauchsgegenstände daraus herstellen. Dazu gehörten neben Schmuck auch Schatullen, Spielsteine und Spielbretter, Intarsien, Pokale, Pfeifenmundstücke und Degengriffe. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten größeren Bernsteinmöbel. Im 18. Jahrhundert ließ der preußische König Friedrich I. das Bernsteinzimmer für sein Charlottenburger Schloss in Berlin fertigen. Es wurde 1712 vollendet, 1716 an den russischen Zaren Peter den Großen verschenkt und in den Katharinenpalast bei St. Petersburg eingebaut. Im Zweiten Weltkrieg raubte es die Deutschen und brachten es nach Königsberg, wo es wahrscheinlich 1945 verbrannte. Das Bernsteinzimmer ist das berühmteste Kunstobjekt aus Bernstein und galt als das achte Weltwunder.

Bis ins 19.Jahrhundert regelte das Bernsteinregal per Gesetz das hoheitliche Monopol zur wirtschaftlichen Nutzung von Bernstein an der Bernsteinküste der Ostsee. Kaufleute und Feudalherren stellten die Gewinnung und Veräußerung von Bernstein unter Hoheitsrecht. Unter Androhung von Geld-, Freiheits- und sogar der Todesstrafe war der private Besitz von Bernstein in Preußen verboten. Die Küstenbewohner hatten die Pflicht Bernstein zu sammeln und abzuliefern.

Heilkräfte und Schutzzauber

Bernstein gilt von alters her als Heilmittel. Gemahlener Bernstein oder Bernsteinöl wurde unter anderem bei Nieren-, Gallen-, Leberkrankheiten sowie bei Problemen im Magen-/ Darmbereich und Rheuma eingesetzt. In Kosmetika verarbeitet soll er den Alterungsprozess der Haut aufhalten. Gleichzeitig nutzte man ihn als Räuchermittel. Eine Bernsteinkette um den Hals des Babys gelegt soll dem Kind das Zahnen erleichtern und ihm die Schmerzen nehmen, wenn es die Kette in den Mund nimmt (nur unter Aufsicht tragen, Strangulationsgefahr).

Seine blutgerinnungshemmende Wirkung hat dem Bernstein zum Einsatz in der Medizin verholfen. Robert Koch, Mediziner und Mikrobiologe, analysierte 1886 Bernsteinsäure und stellte einen positiven, unter anderem immunitätssteigernden Einfluss der Bernsteinsäure auf den menschlichen Organismus fest. Medikamente mit Bernsteinsäure sind heute vor allem in den USA und in Russland im Handel.

In der Esoterik gilt Bernstein bis heute als Heil- und Schutzstein, der Ängste nehmen und Lebensfreude schenken soll. Um seine volle Wirkung zu entfalten, muss er lange ohne Unterbrechung auf der Haut getragen werden. In der Steinheilkunde nimmt man an, dass vom Bernstein positive Schwingungen ausgehen.

Verarbeitung Bernstein

Jeder kann Bernstein ohne großen maschinellen Aufwand bearbeiten. Sie benötigen eine Säge, Spiralbohrer, Nassschleifpapier von 80 bis 1000 Körnung, Zahnpasta und einen Lederlappen. Prinzipiell können Sie mit Bernstein wie mit Holz umgehen. Vergessen Sie nicht ausreichend Wasser zu nehmen und kreisende Bewegungen auszuführen. Haben Sie Geduld. Bohren und sägen Sie Bernstein langsam, da sich ansonsten die Hitze im Stein staut und er zerbricht. Die Endpolitur mit Zahnpasta und einem Lederlappen kann Ihnen auch dabei helfen ältere Schmuckstücke aus Bernstein aufzupolieren. Am Ende müssen Sie gut mit Wasser spülen damit alle Schleif- und Poliermittelreste entfernt werden.

Fälschungen, Manipulationen

Schon seit der Antike wird Bernstein gefälscht, besonders mit seinen wertvollen Einschlüssen. Dies trifft vor allem auf den Baltischen Bernstein zu. Zumeist handelt es sich um Nachbildungen auf Grundlage verschiedenartiger Kunstharze, die das Erscheinungsbild von Bernstein haben. Oft werden Bernsteinvarianten nachgeahmt, die aufgrund ihrer Farbe, Transparenz oder Größe in der Natur nur selten vorkommen. Abgesehen von ihrem Brenngeruch und ihrer geringen Härte bzw. Dichte sind manche Imitationen nur schwer von Bernstein zu unterscheiden. Nachbildungen bestehen aus Stoffen wie Celluloid, Plexiglas, Bakelit, Bernit und Casein. Gängige Handelsnamen hierfür sind unter anderem Galalith, Alalith oder Lactoid. In der DDR wurde künstlicher Bernstein aus Polyester und Bernsteinstücken als Polybern verkauft.

Heute sind Bernsteinnachbildungen häufig aus Polyesterharzen, denen gelegentlich zuvor eingeschmolzene Naturbernsteine zugesetzt werden. In solche Produkte sind nicht selten rezente Insekten oder Spinnen eingefügt, die dann als Bernsteininklusen angeboten werden. Solche Nachbildungen werden besonders in Ländern mit reichen Bernsteinvorkommen angeboten. Mischungen von Bernstein und Kunstharzen sind mitunter an den Trennlinien der verwendeten Materialien zu erkennen.

Weniger leicht zu identifizieren ist Pressbernstein, der als „Echt Bernstein“ verkauft wird. Er hat eine gleichmäßig, durchgängige Färbung.

Oft werden trübe Naturbernsteine geklärt, d.h. sie werden z.B. in Öl erwärmt. Während des Klärungsprozesses können auch Sonnenflinten und Blitzer, die in Naturbernsteinen äußerst selten vorkommen, entstehen. Beim so genannten Antikisieren, künstlichem Nachdunkeln, wird Bernstein in einem elektrischen Ofen und Sand erhitzt.


Zu unserer Werkstatt


Wir, das Bernsteinhaus-Rostock, verarbeiten und veredeln ausschließlich Naturbernstein. Pressbernstein wird als solcher falls im Angebot als dieser ausgewiesen. Weitere Informationen zu unserer Bernstein Werkstatt finden Sie hier.